Ich hatte immer ein cooles, zeitloses, kleines Handy. So eins zum SMS schreiben und Telefonieren. Ein wunderschönes Sony Ericsson, was kein Schwein sonst auf der Welt hatte. Mein Handy weckte mich morgens, erbrachte treue Dienste in der Kommunikation den ganzen Tag über und hielt eine gute Woche durch, bis ihm der Saft ausging. Allerlei Onlinetätigkeiten spielten sich bei mir am PC ab. Eine stationäre Kiste am heimischen Schreibtisch und eine mit riesen Monitor im Büro. Damit ging ich bequem ins Internet – schnell, per Tastatur und Maus sowie einer Auflösung, die der Onlinewelt auch gerecht wird.
So um kurz vor Weihnachten herum kam mein Chef allerdings auf eine spezielle Idee: Mobiles Web. Natürlich hat er das nicht erfunden – das gibt es schon eine ganze Zeit und viele Leute benutzen es dank eines unaufhaltsam wachsenden Angebots an Smartphones auf dem Markt auch bereits regelmäßig – er war nur überzeugt, auf diesen Zug aufspringen zu müssen. Klar, macht Sinn als Internetagentur. Damit wir aber selbst sehen, was wir da an Websites gestalten und programmieren, sollte auch mir eines der neuen Smartphones zuteil werden. „Tobi, ich schenk dir zu Weihnachten ein iPhone!“ – „Glugg.“ (Schluckgeräusch). Gesagt, getan! Vorbei sind nun die Zeiten des kleinen, superpraktichen und funktionellen Handys. Jetzt besitze ich ein Gerät, das halb Berlin zu besitzen scheint.
Momentan gluggse ich immer wieder mal deswegen. Wagte es Monate zuvor auch nur als „Scheißphone“ zu betiteln. Eigentlich ist es aber ganz nett. Immerhin kann man mobiles Web damit angucken. Meine eigene Homepage übrigens auch, das soll aber bald noch hübscher werden. Mein kleines Sony Ericsson habe ich übrigens immer noch. Und das werd ich auch behalten. Weil das neue iPhone eventuell eher mein neuer stationärer Internet-PC für unterwegs wird. Keine Telefonzelle…
Ich werde in Zukuft sicher noch viele kleine Geschichten über mein neues Spielzeug zu erzählen haben. Vielleicht denke ich mir auch noch einen richtigen Namen aus. Man sagt ja, dass man Gefühle entwickelt, sobald man etwas einen Namen gibt. Wir werden sehen, ob das vorwiegend positive, negative Gefühle oder eine gesunde Mischung aus beidem wird.